Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem."
Römer 12,21
dieser Taufspruch meiner Enkeltochter hat mich zum Nachdenken bewegt. Gehen wir nicht alle davon aus, gute Menschen zu sein und was ist das ‚Böse‘?
Ich lege diesen Satz zum einen als Mahnung aus, nicht gleich Böses bei anderen zu vermuten. Egal in welcher Lebenslage, ob Streit oder schwierige Diskussion, jeder möchte gehört werden. Aussprachen verlaufen oft konträr, müssen aber nicht gleich einen bösen Hintergrund haben. Wer sich hier aber von seinen eigenen schlechten Gedanken bestimmen lässt, der ist vom Bösen schon überwunden.
Zum anderen lege ich den Satz als Rat aus: Wer das Böse in sich überwindet, kann auch die Bosheit des anderen leichter ertragen und gelegentlich mit Gutem begleichen.
Wir können alle einen Teil dazu beitragen, um das Böse zu überwinden, indem wir entsprechend unseres christlichen Glaubens leben, nämlich das Gute, Gottes Liebe und Barmherzigkeit, in unserem Leben zu gestalten und für andere sichtbar zu machen. Dann werden böse Strukturen und Gegebenheiten verändert. Das ist mehr als ein Vorsatz oder Wunsch, das ist eine Lebenseinstellung.
Und dies wünsche ich meinem Enkelkind und uns allen.
Michaela Skottki
(Lektorin, Chorsängerin und Mitarbeiterin im Mittags-Treff)